15
Mai
2025
|
10:00
Europe/Amsterdam

Das Ende der Schwarz-Weiß-Denke

Written by: Dr. Isabel Victoria
Zusammenfassung

Während die Klimakrise neue Höchstwerte erreicht, zeigt sich ein Silberstreif: Die E-Mobilität steht vor einem spannenden Wendepunkt. Innovative Materialien können den Weg in eine nachhaltige Zukunft ebnen.

Gerade haben die Vereinten Nationen noch einmal Alarm geschlagen. Der Ausstoß an Treibhausgasen ist hoch wie nie – und auf der Erde war es 2024 warm wie nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Da trifft es sich gut, dass jetzt die Internationale Energieagentur mit einer positiven Nachricht aufwarten kann: Die klimafreundlich Elektromobilität nimmt immer flotter Fahrt auf, wie aus dem diesjährigen Global EV Outlook hervorgeht.

Der weltweite Absatz von Elektrofahrzeugen erreichte im ersten Quartal 2025 neue Rekordwerte in allen wichtigen Märkten. Aufs gesamte Jahr gesehen wird voraussichtlich die 20-Millionen-Marke überschritten – was bedeutet, dass bereits mehr als ein Viertel aller verkauften Fahrzeuge mit Strom fahren. Maßgeblich angetrieben von China, dürfte sich dieser Trend noch verstärken. Sofern sich die politischen Rahmenbedingungen nicht ändern, wird der Anteil von Elektroautos am gesamten Fahrzeugabsatz im Jahr 2030 wohl auf über 40 Prozent steigen.

Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede, denn die hohen Preise für ein Elektroauto bleiben für viele potenzielle Käufer eine Hürde. Die politische Antwort darauf fällt unterschiedlich aus: Einige Länder, wie Deutschland unter der neuen Regierung, wollen die Nachfrage durch direkte Kaufanreize ankurbeln. Andere setzen verstärkt auf eine indirekte, strukturelle Förderung, etwa durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt. Die dichotome Zeit, in der allein der elektrische Antrieb über die Bewertung eines Fahrzeuges als nachhaltig entschied, geht zu Ende. Mit dem schrittweisen Abbau direkter Förderungen können die Marktkräfte wieder stärker walten. Hierdurch fallen die hohen Anschaffungskosten von elektrischen Fahrzeugen noch stärker ins Gewicht. Das Fragezeichen hinter der Durchsetzungsfähigkeit von Elektromobilität wird größer.

Hightech-Kunststoffe machen E-Autos günstiger

Die neue Realität stellt die Industrie vor einige Herausforderungen. Keine Förderung mehr – das bedeutet, dass Elektrofahrzeuge insbesondere durch intelligente Material- und Prozessinnovationen kosten- und somit preisgünstiger werden müssen. Hightech-Kunststoffe spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie reduzieren Gewicht und Energieverbrauch und machen das Fahren somit billiger.

Und die gute Seite für die Hersteller: Kunststoffe machen auch die Produktionsprozesse effizienter. Besonders vielversprechend sind Lösungen, die mehrere Funktionen in einem Bauteil vereinen und so Komplexität und Kosten senken. Ganz zu schweigen von den ungeheuren Design-Möglichkeiten.

Download Media Kit
Download

Doch Kosteneffizienz ist nur die eine Seite der Medaille. Mit dem Ende der reinen Antriebsfokussierung rückt auch die Nachhaltigkeit jenseits des Antriebs in den Mittelpunkt. Recyclingfähige und kreislauffähige Materialien werden zum Muss − nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch wirtschaftlich. Mono-Material-Designs etwa wie etwa im Fahrzeuginnenraum oder bei Scheinwerfern aus nur einer Kunststoffart vereinfachen Recyclingprozesse erheblich. Denn dann muss das verwendete Plastik am Schluss nicht aufwändig sortiert und getrennt werden.

Leichte, langlebige Materialien verbessern die Gesamtbilanz auch über die Nutzung und damit über den gesamten Lebenszyklus. Hightech-Kunststoffe, wie sie Covestro entwickelt und anbietet, werden damit zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor.

Der Wandel von der förderungsgetriebenen zur marktgetriebenen E-Mobilität könnte sich mithin als Glücksfall erweisen. Er zwingt die Industrie, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zusammenzudenken. Das Ergebnis: Innovationen, die Elektrofahrzeuge nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch bezahlbarer machen. Eine Entwicklung, die der E-Mobilität den Weg in den Massenmarkt ebnen könnte. Man darf also gespannt sein auf den nächsten Lagebericht.

Kommentare (0)
Danke für Ihre Nachricht. Sie wird nach Freigabe angezeigt.