Eine wichtige Triebkraft für nachhaltiges Wirtschaften
Covestro hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Chemieindustrie neu zu denken und auf Kreislaufwirtschaft umzustellen. Das bedeutet: intelligentere Recyclinglösungen finden, auf erneuerbare Rohstoffe umsteigen und Produkte entwickeln, die die Umweltbelastung verringern. Doch die Kreislaufwirtschaft im großen Maßstab umzusetzen, ist eine komplexe Herausforderung. Ein besonders wirksames Instrument, mit dem wir schon heute echte Fortschritte erzielen können, ist der Massenbilanzierungsansatz.
Warum Massenbilanzierung so wichtig ist und welchen Mehrwert sie schafft, erklären Chief Commercial Officer, Sucheta Govil, und Andreas Binder, Head of Sustainability Transformation and Business Building anhand des neu veröffentlichten Positionspapiers von Covestro zu diesem Thema. Den Massenbilanzierungsansatz erfolgreich umzusetzen, ist ein entscheidender Treiber für nachhaltiges Wirtschaften.
Warum ist Massenbilanzierung so wichtig sowohl für Covestro als auch für die Industrie?
Sucheta Govil, Chief Commercial Officer: Wenn wir uns von fossilen Ressourcen lösen und wirklich zirkulär wirtschaften wollen, brauchen wir ein System, das innerhalb unserer bestehenden Infrastruktur funktioniert. Genau das bietet der Massenbilanzierungsansatz. Er ermöglicht es uns, biobasierte und recycelte Rohstoffe schrittweise in unsere aktuellen Produktionsprozesse zu integrieren – ohne unsere Anlagen komplett umzustellen. Das gilt ebenso für Produkte mit reduziertem CO₂-Fußabdruck, zum Beispiel sogenannte „blaue“ Produkte, die von Technologien wie Carbon Capture and Storage (CCS) profitieren.
Der zentrale Punkt ist: Massenbilanzierung erfasst die Menge alternativer Rohstoffe, die in der Produktion verwendet werden, und weist sie verlässlich den Endprodukten zu. Auch wenn sich die Materialien im Produktionsprozess vermischen oder umgewandelt werden, können wir nachvollziehen, wie viel nachhaltiger Anteil tatsächlich enthalten ist.
Diese Methode unterstützt die gesamte Wertschöpfungskette – von den Lieferanten über die Hersteller bis hin zu den Kunden – dabei, konkrete und messbare Schritte in Richtung Kreislaufwirtschaft zu gehen. Deshalb setzen wir uns für einen einheitlichen, branchenweiten Ansatz ein. In unserem neuen Positionspapier zeigen wir auf, wie Massenbilanzierung funktioniert und was nötig ist, um sie zum globalen Standard zu machen.
Zudem richtet sich das Papier auch an weitere wichtige Akteurinnen und Akteure, politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie die breite Öffentlichkeit. Denn wir brauchen nicht nur eine technische Erklärung, sondern auch ein grundlegendes Verständnis des Themas. Nur so können wir informieren, aufklären und Orientierung geben.
Wie unterstützt dieser Ansatz das Geschäft von Covestro bereits heute?
Sucheta Govil: Mit unserem CQ-Label (Circular Intelligence) sehen wir bereits erste Erfolge. Diese Produkte enthalten zwischen 25 und 90 Prozent recycelte oder erneuerbare Rohstoffe – zugewiesen über einen physischen Anteil an alternativen, nicht-fossilen Rohstoffen oder einen massebilanzierten, allokierten Anteil. Sie helfen unseren Kunden, CO₂-Emissionen zu reduzieren, Abfall zu verwerten und ihre Scope-3-Bilanz zu verbessern. Das schafft ein überzeugendes Geschäftsmodell: Wir bieten innovative Materialien mit geringem CO₂-Fußabdruck, die zu den Nachhaltigkeitszielen unserer Kunden passen – ganz ohne große Investitionen.
Doch um das weiter zu skalieren, brauchen wir mehr als nur gute Produkte. Wir brauchen ein gemeinsames Verständnis darüber, wie diese Vorteile gemessen und kommuniziert werden – branchen- und länderübergreifend. Genau deshalb ist unser Positionspapier so wichtig: Es geht darum, Klarheit, Transparenz und Vertrauen zu schaffen.
Was macht den Ansatz von Covestro zur Massenbilanzierung glaubwürdig und vertrauenswürdig?
Andreas Binder, Head of Sustainability Transformation & Business Building: Transparenz ist für uns nicht verhandelbar. Wir arbeiten mit weltweit anerkannten Zertifizierungen wie ISCC PLUS und unterziehen uns regelmäßig unabhängigen Audits. Noch wichtiger ist: Wir stellen chemische Konnektivität sicher – das heißt, es werden nur die Rohstoffe als nachhaltig angerechnet, die tatsächlich durch unsere chemischen Prozesse laufen.
Dabei geht es nicht nur um das Nachverfolgen von Zahlen – sondern um Integrität. Die chemische Konnektivität sorgt dafür, dass unsere Nachhaltigkeitsaussagen wissenschaftlich fundiert und glaubwürdig sind. Wenn wir sagen, ein Produkt enthält alternative Rohstoffe, können wir das wissenschaftlich und operativ belegen.
Deshalb ist dieses Positionspapier für uns so wichtig: Es erklärt den Nutzen für unterschiedliche Stakeholder-Gruppen – für politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger ebenso wie für unsere Kundinnen und Partner. Die Leitfrage dabei lautet: Wie schaffen wir Mehrwert für die gesamte Wertschöpfungskette? Denn nur so lassen sich mit nachhaltigen Lösungen auch wirtschaftliche Erfolge erzielen. Genau das fordern übrigens auch viele Regulierungsbehörden.
Wie schafft dieser Ansatz Mehrwert – für die Kunden und für Covestro?
Massenbilanzierung ist weit mehr als nur eine technische Lösung – sie ist ein Wegbereiter für zukunftsfähiges Wirtschaften. Unsere Kunden stehen unter Druck, ihre Emissionen zu reduzieren und ihre Umweltbilanz zu verbessern. Wir unterstützen sie dabei mit verifizierten Materialien mit geringerem ökologischen Fußabdruck, die genauso leistungsfähig sind wie herkömmliche, fossil-basierte Produkte. Dafür sind weder zusätzliche Investitionen noch technische Anpassungen notwendig. Mit der Umsetzung von ISCC PLUS-Standards können sie ihre Nachhaltigkeitsaussagen zudem zuverlässig belegen.
Darüber hinaus engagieren wir uns entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um das Prinzip der Massenbilanzierung verständlich zu vermitteln. Unser Ziel ist es, aufzuzeigen, wie dieser Ansatz allen Beteiligten – von politischen Entscheidungsträgern über Hersteller bis hin zu Endverbrauchern und Endverbraucherinnen – hilft, zu einer nachhaltigeren, zirkulären Wirtschaft beizutragen. Je klarer wir das kommunizieren, desto größer ist unser gemeinsamer positiver Einfluss.
Und wie geht es nun weiter?
Sucheta Govil: Der Weg zur Kreislaufwirtschaft ist ein Marathon – das haben wir bereits mehrfach betont. Er ist auch komplex, insbesondere wenn es darum geht, nachhaltigere Produkte zu entwickeln und umweltschonendere Technologien einzusetzen. Manchmal braucht es Zeit und eine klare Erklärung, um das unseren verschiedenen Stakeholder-Gruppen näherzubringen.
Genau aus diesem Grund haben wir das Positionspapier erstellt: um eine klare Argumentationsgrundlage zu bieten, gemeinsame Vorteile aufzuzeigen und einen breiteren Wandel anzustoßen. Denn wenn wir branchenübergreifend an einem Strang ziehen, können wir schneller und weiter in Richtung einer nachhaltigen Zukunft voranschreiten.
Liebe Kolleginnen und Kollegen: Nutzen Sie das Papier als Impulsgeber – für einen konstruktiven Dialog mit unseren Kundinnen, Kunden und Partnern!
Mehr Informationen finden Sie in unserem Positions Papier.
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